Wie erkennt man einen Rattenbefall?

Wenn wir von einem Rattenbefall reden, dann handelt sich in aller Regel um einen Befall durch die Wanderratte, die im Gegensatz zur Hausratte viel weiter verbreitet ist. Insbesondere gehören Keller, Lagerräume, Scheunen, Ställe, Kanalisationen und Müllplätze zu den bevorzugten Lebensräumen der Wanderratte. Da sie über gute Schwimm- und Tauchfähigkeiten verfügen, ist es möglich, dass sich Wanderratten durch die Kanalisation oder die Toilette Zugang zu Gebäuden verschaffen.

Wanderratten ernähren sich von tierischer und pflanzlicher Kost, sowie von Abfällen und Aas. Sie sind in der Lage, Wirbeltiere in der Größe eines Kaninchens zu töten. Am liebsten nehmen sie gewohnte Nahrung auf und stehen “neuen” Nahrungsmitteln sehr skeptisch gegenüber. Unter idealen Lebensbedingungen kann ein Rudel eine Anzahl von 60 bis 100 Tieren erreichen, dies ist in etwa bei der Hälfte aller Wanderrattenrudel der Fall. Kleinere Rudel bestehen aus rund 20 Tieren und werden meist gar nicht wahrgenommen, weil sich ihre Aktivitäten über einen großen Aktionsradius gut verteilen.

Rattenbefälle sind durchaus unterschiedlich und trotzdem gibt es ein paar klare Anzeichen, an denen man einen Befall erkennen kann. Damit man diese auch feststellen kann, ist eine sorgfältige Untersuchung im Verdachtsbereich im Gebäude oder Garten vorzunehmen, denn selbst bei einem starken Befall bekommt man sehr selten eine lebende Ratte zu Gesicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf eindeutige Hinweise wie Rattenkot, Nester, Nagespuren, Laufspuren oder tote Ratten zu achten.

So gefährlich sind Ratten

Ratten
Wanderratten in Kellern und Lagerräumen verursachen Fraßschäden sowie Verunreinigungen an Vorräten und Nahrungsmitteln aller Art. Mittels Nagen zerstören Ratten Bretter, Balken, Möbel, Türen, Kunststoffe und Lehmwände. Zudem beschädigen sie elektrische Leitung und Isolierungen, ja sogar Metalle sind vor Zerstörung nicht sicher. Wanderratten können sich spezialisieren und passen sich so ihrer Umgebung an. Ansiedlungen von Ratten in unmittelbare Nähe von Zuchtbetrieben haben gezielt junge Tiere getötet. Hühnerküken sind in diesem Fall noch zu verstehen, doch selbst junge Ferkel werden zum Opfer. Auch die durch Ratten hervorgerufene Geruchsbelästigung ist nicht zu bagatellisieren. Pro Monat scheidet eine einzige Wanderratte etwa 2000 Kotballen und 500 ml Urin aus.

Wanderratten können etwa 100 verschiedene Krankheiten auf Menschen übertragen. Dazu gehören zum Beispiel Salmonellen, Leptospirose, Fleckfieber und Bandwürmer. Zudem tragen sie weitere Schädlinge wie Milben und Flöhe mit sich umher. Weiterhin nehmen Wanderratten als Überträger von Tierseuchen eine bedeutende Rolle ein.

Das können Sie gegen Ratten tun

Es ist zwar immer wieder zu lesen, dass Hausmittel bei der Vertreibung von Ratten hilfreich sein sollen, doch der Schein trügt. Unangenehme Gerüche, wie zum Beispiel von Nelkenöl, mögen Ratten zwar nicht, aber sie lassen sich davon auch nicht wirklich vertreiben. Untauglich sind die Ultraschall-Geräte, die in Baumärkten erhältlich sind. Wanderratten sind sehr intelligente Tier und absolut lernfähig. Sie gewöhnen sich daher an Ultraschall genauso, wie an störende Gerüche. Wenn es sich eine Rattenfamilie erst mal im Garten oder sogar im Haus bequem gemacht hat, ist es schwierig, was eine Vertreibung der Tiere mit einfachen Hausmitteln angeht. Man sollte bei einem Ratten-Befall nicht auf die Unterstützung einer professionellen Schädlingsbekämpfung verzichten.