Wie erkennt man einen Wespen-Befall?
Weltweit existieren über 2.000 Arten von Wespen, die sich aufgrund ihrer schwarz-gelben oder auch schwarz-roten Körperfärbung mit gelben Beinen gut erkennen lassen. Charakteristisch für die Wespe ist vor allem die redensartliche Wespentaille, also dieser markante Einschnitt zwischen Hinterleib und Brust, der es ihnen möglich macht, den Hinterleib in sämtliche Richtungen drehen zu können, um in jeglichen Lagen stechen zu können.
Wespen gehören zu den staatenbildenden Insekten. Die begattete Königin überwintert und fängt im Frühjahr mit dem Nestbau an, den anschließend die Arbeiterinnen übernehmen, die sich gleichzeitig auch um die Aufzucht der Larven kümmern. Arbeiterinnen und Larven ernähren sich gegenseitig. Aus unbesamten Eiern entwickeln sich die männlichen Wespen, die im Spätsommer vorkommen. Zum Herbst hin reduziert sich die Anzahl der Nachkommen, weshalb die Arbeiterinnen vermehrt süße Früchte und Zucker suchen. Ab diesem Zeitpunkt fallen dem Menschen die Wespen auch um einiges unangenehmer auf. Bis auf die befruchteten Königinnen geht das gesamte Wespenvolk im späten Herbst zugrunde.
Einen Befall zu erkennen ist relativ schwierig, denn zumeist fällt das Nest erst auf, wenn bereits eine gewisse Größe hat und die Wespen ständig ein und aus fliegen. Zur Überwachung eines Wespenbefalls werden in Lebensmittelbetrieben unter anderem UV-Lichtfallen eingesetzt und auch Köderfallen, mit einem speziellen Lockstoff, können zum Erkennen eines Befalls verwendet werden.
So gefährlich ist die Wespe
Schädling, Lästling, Nützling – die Wespe vereint diese drei Bezeichnungen. Ein Wespenstich ist meist sehr schmerzhaft, doch bei weitem nicht so gefährlich für normale Menschen, wie gerne behauptet wird. Anders schaut es für Allergiker aus, die auf das Wespengift reagieren. Hier ist Vorsicht geboten und ein Arztbesuch nötig. Wespen verursachen Schäden beim Abschaben von Holz und Spanplatten, zudem können die Ausscheidungen zu Flecken und auch Defekten an Teilen des Gebäudes führen.
In der Natur hingegen kommt der Wespe als Raubinsekt eine bedeutende Rolle zu, denn ein einziger Wespenstaat ist in der Lage täglich 2 kg Schädlinge zu töten. Darüber hinaus dient die Brut der Wespen dem Wespenbussard als Nahrungsgrundlage.
Das können Sie gegen einen Wespen-Befall tun
Da Wespen einen wichtigen Teil unseres Ökosystems bilden und entsprechend unter Naturschutz stehen, darf ein Wespennest nicht einfach so entfernt oder zerstört werden. In diesem Fall kann es zu hohen Bußgeldern kommen. Dies bedeutet auch, dass man auf Wespensprays und -pulver sowie auf Bauschaum verzichten sollte, zumal es die nicht getöteten Wespen sehr aggressiv macht. Hat man ein Wespennest entdeckt, sollte man umgehend einen Kammerjäger des Vertrauens hinzuziehen. Dieser kann die Möglichkeiten, die es seitens der gesetzlichen Vorgaben gibt, besser abwägen. Im Falle eines Falles kann der Kammerjäger das Wespennest umsiedeln.
Um die Ansiedlung eines Wespenstaates zu verhindern, sollte man Hohlräume, die sich zum Nestbau eignen, verschließen. Häufig nutzen Wespen aufgrund mangelnder Nistmöglichkeiten, Spalten in der Hausfassade, Nistkästen, Gartenlauben, Schuppen, Rollladenkästen, Dachvorsprünge oder Dach und Balkon. Hat man hier ein besonderes Auge darauf, lässt sich eine Ansiedlung rechtzeitig erkennen und verhindern.